What a wonderful world



Eine Hochzeitsreise nach Grönland

Beim Abflug von Reykjavik sieht sogar das Wetter in Island ganz passabel aus. Kein Regen und nur leichte Bewölkung. Die letzten Tage haben uns hautnah vor Augen geführt, was ein Islandtief ist. Sturm und Regen. Kurz: ekliges Wetter.

Während des Fluges gibt es aus dem Cockpit den letzten Wetterbericht. Wolkenlos, Sonne,
Temperatur +7 ° C.

Beim Anflug auf Kulusuk sehen wir die ersten Eisberge. Soviel, das wir uns fragen, ob da mit dem Kajak überhaupt durchzukommen ist.

Die Fokker 50 setzt auf einer Schotterpiste auf und kommt rechtzeitig vor deren Ende zum Stehen. Beim Aussteigen halten wir die gemeldeten +7 ° C für sehr tief gestapelt. Die Temperatur fühlt sich nach ungefähr 15 - 20 ° C an begleitet von einem tiefblauen Himmel und einer strahlenden Sonne.

Der Ankunftsbereich des Flughafens wird auf der einen Seite bestimmt durch die Flaschenbatterie des Duty Free Shops und auf der anderen Seite durch das aufgespannte Fell eines Eisbären.

Es dauert einige Minuten, bis das Gepäck ausgeladen ist. Die meisten Passagiere haben ohnehin keines, da sie nur einen Tagesausflug machen und um 14 Uhr wieder nach Reykjavik zurückfliegen.

Der Flughafen von Kulusuk liegt auf einer Insel. Es gibt zwei Wege nach Tasiilaq. Entweder mit dem Helikopter oder mit dem Boot. Wir haben den Weg mit dem Boot gewählt, wussten aber nicht, wer uns abholen würde und wie er (oder sie) aussah. Nachdem wir unsere Rucksäcke wieder geschultert hatten und in den Ankunftsbereich kamen, schauten wir uns angestrengt um. Niemand zu sehen. Annette wollte draußen nachschauen. Ich ließ meinen Blick nochmals schweifen. Direkt an der Tür stand ein Inuit. Er schaute mich an und ich ihn. Da meinte er: "Red House" ? Damit war dann die Parole des Tages klar. Ich bejahte und so hatten wir recht unkompliziert den Mann mit dem Boot, der uns nach Tasiilaq bringen sollte, gefunden.

Als erstes luden wir unser Gepäck auf die Ladefläche eines nicht mehr ganz neuen Pickup und los gings bis zur Anlegestelle. Der Einstieg ins Boot mit Rucksack war wegen Ebbe nicht ganz einfach. Das kleine Boot lag ziemlich tief und es ging über Felsblöcke nach unten. Nachdem alles verstaut war und das Boot abgelegt hat, war erstmal Zeit sich umzuschauen und auch in Gedanklen anzukommen.

Langsam glitt das Boot in den Fjord hinaus. Die anfängliche Geschwindigkeit des kleinen Bootes war noch ziemlich moderat. Mit verstohlenen Seitenblicken auf seine Passagiere erhöhte der Inuit langsam aber sicher die Geschwindigkeit. Entgegenkommende Boote wurden lässig mit einer Hand gegrüsst und mit der anderen umrundete er Eisbrocken und kleinere Eisschollen. Wir hatten immer öfter das Gefühl, daß er erst im letzten Augenblick das Boot um das Hindernis aus Eis herumsteuerte.

Ich betrachtete die Küstenlinie und fragte mich, wo hier wohl die Einfahrt in den Kong Oscar Fjord und damit nach Tasiilaq sei. Die Boote die uns begegneten tauchten irgendwoher von der Küste auf.

Langsam näherten wir uns dem Festland. Ein strahlend blauer Himmel wölbte sich über ein Meer, dessen Wellen nur eine schwache Dünung waren. Ich schaute das Meer schon hier versuchsweise aus der Kajak-Perspektive an und war schon mal beruhigt und zufrieden. Solche Wellen stellen keine Probleme für uns dar. Ich war mir nicht sicher, ob Annette die Situation ähnlich sah. Der Fahrtwind war im Augenblick zu stark um das Problem gemeinsam zu diskutieren.

Bei der Einfahrt in den Kong Oscar Fjord wurde das Wasser noch ruhiger. Die Geschwindigkeit wurde wieder etwas gemächlicher und wir konnten uns von dem kalten Fahrtwind etwas erholen. Erst ziemlich am Ende des Fjords tauchen Zeichen von einer Ortschaft auf. Tasiilaq ist mit seinen 1700 Einwohnern die grösste Stadt an der Ostküste.

Am Anleger nahm uns dann Robert Peroni in Empfang und hat uns in Rote Haus gefahren. Der Weg ging steil bergan und bei dem Gedanken, die 6 Pakete mit den Einzelteilen unserer Boote und unsere Ausrüstung wieder nach unten tragen zu müssen, trieb mir den Schweiss auf die Stirn. Auf Nachfrage konnte mich Robert allerdings beruhigen. Die Pakete lägen im Schuppen unten wo wir gerade angekommenen seien, meinte er. Ich konnte also fürs erste mal wieder mit dem Schwitzen aufhören. Im Roten Haus angekommen konnten wir dann auch Inge Weber kennenlernen, mit der wir per Mail viele Dinge schon vorher abgeklärt hatten. Inge brachte uns dann auch zu unserer grönländischen Gastfamilie bei der wir die ersten Tage untergebracht waren.

Wir hatten unsere Faltboote und einiges an Ausrüstung per Post von Deutschland nach Grönland geschickt. Das war teilweise nicht ganz einfach, einmal weil die Deutsche Post doch sehr darauf bedacht ist, das ihre Vorschriften, was Maße und Gewicht von Paketen angeht nicht überschritten werden und andererseits sind manche Angestellte dieses Unternehmens immer wieder für eine Überraschung gut. Bei der Einlieferung der Pakete fragte uns der Postler beim dritten Paket. "Das geht nicht nach Griechenland ?" Wir schauten ihn verständnislos und fragend an und meinten, das alle Pakete die wir hier aufgäben nicht nach Griechen- sondern nach Grönland gingen. Das zog nun eine etwas länger dauernde Korrektur der schon angenommenen Pakete nach sich. Aber zum Glück kam nach etwa 2 Wochen die Mail von Inge Weber, das die Pakete in Grönland angekommen seien.

Whale-watching auf grönländisch

Walbeobachtungstouren haben wir schon mehrere in verschiedenen Ländern gemacht. Neuseeland, Nova-Scotia, Neufundland. Deshalb waren wir auch nicht abgeneigt, als uns ein anderes deutsches Paar, das im Roten Haus noch die letzten Tage nach einer Wandertour verbrachte, fragte ob wir bereit wären an so einer Tour teilzunehmen.

In anderen Ländern sind die Boote die für diese Zwecke eingesetzt werden doch etwas grösser und mit allerlei technischen Gerätschaften wie Radar oder Echolot ausgestattet. Hier sassen wir in einem kleinen Boot mit Aussenbordmotor. Der einzige Gegenstand den wir bisher auf Booten die zur Walbeobachtung hinausfahren noch nicht gesehen hatten, war ein Gewehr, das hier im Boot lag. Tobias, der Inuit-Jäger machte sich mit uns auf den Weg. Erstmal gings aus dem Kong Oscar Fjord hinaus. Hier zeigt sich sehr bald der Instinkt des Jägers. Ohne technische Hilfsmittel hatte unser Jäger bald den ersten blasenden Wal entdeckt. Wir jagten hinterher. So nahe sind wir bisher den Walen noch nie gekommen. Wir waren begeistert.

 

Am nächsten Morgen beim Frühstück erzählte Robert, das Tobias nachdem er uns zurückgebracht hatte, selbst noch einmal hinausgefahren ist und einen Wal erlegt hat.

Mit dem Kajak unterwegs

Bei einem Gespräch mit Robert über die Eisbärengefahr meinte er, es sei sicherer ein Gewehr mitzuführen. Die Boote waren schon aufgebaut und das meiste der Ausrüstung in die Kanusäcke verpackt. Wir hatten schon einmal am vorigen Tag einen kleinen Ausflug mit den unbeladenen Booten in den Kong Oscar Fjord gemacht.

Da das Gewehr und das Satellitentelefon noch nicht zur Verfügung standen, machten wir uns erstmal unbewaffnet auf den Weg. Am Samstag nachmittag sollten wir Gewehr und Telefon bekommen. Das Packen der Boote bei auflaufender Flut war nicht ganz einfach, so daß wir, als wir loskamen, ziemlich beengt in den Booten sassen. Den meisten Platz nahm das Gepäck ein. Irgendwie zwängten wir uns dazwischen. Da wir heute nicht mehr allzuweit kommen wollten, war das akzeptabel. Wir paddelten auf die andere Fjordseite und als wir schon dachten, das es da nicht mehr weiterginge, öffnete sich eine schmale Durchfahrt, die zu einer seenartigen Erweiterung des Fjords führte. Dort gab es sogar ein kleines Bächlein. Damit war auch das Problem des Trinkwassers gelöst. Wir luden die Boote aus und bauten unser Zelt auf. Annette verzog sich erstmal lesend ins Zelt.

Bei dieser Gelegenheit zeigte sich, das die Anschaffung der Moskitonetze ein Segen war. Mit Moskitonetz konnte man sich problemlos draussen aufhalten, ohne das einem dauernd die fliegenden Ungeheuer in Mund und Nase flogen und krabbelten.

Da wir am nächsten Tag erst nachmittags in Tasiilaq sein sollten, um Satellitentelefon und Gewehr abzuholen, hatten wir genügend Zeit und konnten gemütlich ausschlafen, frühstücken und unsere Sachen zusammenpacken und die Boote zu beladen. Gegen Mittag kamen wir dann los. Wie wir sehr bald feststellten waren wir aber immer noch zu früh dran, denn der Teil des Fjords in dem wir waren ist bei Ebbe vom übrigen Teil weitestgehend abgeschnitten. Obwohl schon die Flut eingesetzt hatte, mussten wir aussteigen um die Boote leichter zu machen.

Als wir in Tasiilaq ankamen, war die Reisegruppe die das Satellitentelefon hat noch nicht zurück. Wir bauten erstmal unser Zelt auf und beschlossen die Nacht in Tasiilaq zu verbringen. Danach machten wir einen Besuch in der Buchhandlung und genehmigten uns ein Eis. Diese Buchhandlung, die bis abends um halb zehn geöffnet hat, ist ein Treffpunkt für die Jugend von Tasiilaq.

Nach unserer Rückkehr kommt dann auch Robert um uns mit Gewehr und Satellitentelefon auszurüsten. Soviel Sicherheitsvorkehrungen hatten wir bisher bei keiner unserer Unternehmungen. Robert zeigt uns wie das Gewehr funktioniert. Im stillen hoffe ich, das ich nicht gezwungen bin, auf einen Eisbären zu schiessen. Ich fürchte, das ich darauf hoffen müsste das sich der Eisbär bei meinem Anblick entweder zu Tode erschrickt oder zu Tode lacht. Ich sage natürlich kein Wort um Annettes Angst nicht noch zu vergrössern. Dagegen halte ich das Satellitentelefon im Notfall für eine sinnvolle Sache. Robert meint, wir könnten auch anrufen und uns bei schlechtem Wetter von einem Boot abholen lassen.

Nachdem alles erklärt, übergeben, schriftlich fixiert und unterschrieben war, wünschte uns Robert viel Glück und verließ uns.

Es war nicht ganz einfach, auch noch das Gewehr im Boot unterzubringen aber direkt neben dem Sitz ging es. Der Weg aus dem Kong Oscar Fjord hinaus war bei auflaufender Flut besonders an der Mündung des Fjords nicht ganz einfach. Obwohl das Wetter wunderschön war, bauten sich bei einem Wind, den wir an Land gar nicht wahrgenommen hatten, recht unangenehme Wellen auf. Aber sobald wir den Fjord hinter uns gelassen hatten und uns Richtung Norden wandten wurde die Paddelei wieder viel angenehmer. Nach etwa zwei Stunden tat uns langsam der Rücken weh und wir hielten Ausschau nach einem Landeplatz für eine Pause. Aber entweder war die Küste zu steil, zu felsig oder die Brandung so heftig, das an ein Anlanden erstmal nicht zu denken war.

Plötzlich entdeckte Annette einen schmalen Durchgang und paddelte darauf zu. Ich war mir nicht sicher ob hier ein Durchkommen war, aber ich folgte ihr. Nach dem Durchgang führte der Weg an einem flussartigen Abschnitt vorbei der von hohen Felsen flankiert war und erweiterte sich zusehends. Plötzlich lag eine glatte Wasserfläche vor uns, in der sich Himmel, Wolken und die Berge spiegelten und ein ebener Kiesstrand lag direkt vor unserer Nase. So hatten wir durch Zufall einen wunderschönen Lagerplatz gefunden.

Beim Aufbruch am nächsten Morgen bekam die Weiterfahrt am Anfang schon fast "Wildwasser" Feeling. Es war noch Ebbe und das Wasser schoss durch den schmalen Durchgang nach draußen und spuckte uns mit unseren Booten richtiggehend ins Meer aus. Wir waren an diesem Beispiel von der Kraft der Gezeiten doch schon ziemlich beeindruckt. Bei einsetzender Flut wäre der Durchgang in diese Richtung wahrscheinlich nicht passierbar gewesen.

Auf unserem weiteren Weg kamen wir einigen imposanten Eisbergen doch gehörig nahe. Sie knisterten und ächzten als würden sie sich über ihren beschwerlichen Weg beschweren. Die Formen und Farben sind faszinierend. So ein Eisberg sieht aus jeder Perspektive plötzlich völlig anders aus.

Für die Suche nach einem Lagerplatz für den heutigen Abend war es wichtig, das es Trinkwasser gibt, da unsere Vorräte schon weitgehend verbraucht waren. Ich finde es auf dem Meer immer wieder faszinierend und beängstigend von soviel Wasser umgeben zu sein aber nach Süsswasser suchen zu müssen.

Die Suche gestaltet sich schwierig, da das Plätschern eines Bächleins kaum aus den sonstigen Geräuschen herauszuhören ist. Wir finden einen Platz der fast alle unsere Wünsche erfüllt. Beim Ausladen der Boote macht sich Annettes Boot plötzlich selbständig und wird abgetrieben. Nur durch einen beherzten Schritt ins doch ziemlich kalte Wasser gelingt es ihr, schlimmeres zu verhindern. Wir ziehen die Boote aufs Trockene um weiteres Unheil zu verhindern. Für unser Zelt finden wir einen erhöhten aber ziemlich ebenen Platz von dem unsere Bucht gut zu überblicken ist.

Das Wetter veränderte sich immer mehr in Richtung Herbst. Es war teilweise ziemlich windig, so daß es nicht ganz einfach war dabei zu kochen. Ansonsten war Thermounterwäsche und ein winddichtes Fleece natürlich erste Wahl. Beim Paddeln selber hatten wir uns lange überlegt, ob Trockenanzüge nötig sind. Wir haben uns dann dagegen entschieden. Solch ein Trockenanzug hat den Nachteil, das Flüssigkeit von innen (Schweiß) eben auch nicht nach aussen gelangen kann.

Gleichzeitig war uns aber auch klar, das eine Kenterung ein schwerwiegendes Problem darstellen würde. Die Temperatur des Wassers und die Menge des darin schwimmenden Eises liessen es nicht geraten erscheinen sich einem Vollbad zu unterziehen. Über die Gefahren der Hypothermie (Unterkühlung) hatten wir schon genug gelesen.

In den nächsten Tagen sassen wir teilweise wegen Nebels fest. Den Versuch im Nebel zu paddeln haben wir sehr schnell wieder abgebrochen, da eine Orientierung dabei fast unmöglich ist. Zumal Wind und Wellen ziemlich heftig waren. Wir beschlossen daher über das Satellitentelefon Robert anzurufen und nach dem Wetterbericht zu fragen. Die Auskunft von Robert war nicht gerade erfreulich. Das Wetter sollte ab morgen erheblich schlechter werden. Wir beschlossen daraufhin, nach Tasiilaq zurückzupaddeln.

Am nächsten Morgen war wunderschönes Wetter. Wir machten uns auf den Rückweg und wollten vor dem schlechten Wetter in Tasiilaq sein. Nach acht Stunden im Kajak (ohne Pause) waren wir noch immer ca. 6 km (Luftlinie, lt. GPS) von Tasiilaq entfernt. Das Wetter hatte sich im Laufe des Tages deutlich verschlechtert und irgendwann hatten wir den Wellen nichts mehr entgegenzusetzen.

Wir waren beide völlig erschöpft und suchten uns einen Platz zum Übernachten. Wir spürten weder unsere Hände, Füsse noch unser Hinterteil. Nach dem Zeltaufbau verkroch sich Annette sofort in den Schlafsack. Ich versuchte mit klammen Fingern noch ein Abendessen zu kochen. So ganz langsam fühlten wir ein Kribbeln in Händen und Füssen. Am nächsten Morgen stellten wir fest, das dieses Kribbeln und die Gefühllosigkeit in einigen Fingergliedern einfach nicht aufhören wollte. Wir konstatierten mindestens leichte Erfrierungen. Annette hatte beim Paddeln immerhin noch die Paddelpfötchen an, die ich zwar im Boot aber nicht am Paddel und den Händen hatte.

Für die restlichen 6 km brauchten wir am nächsten Tag noch rund 4 Stunden. Das Wetter hatte sich wirklich verschlechtert. Teilweise zog Nebel auf. Zum Glück waren es nur Nebelfelder, durch die wir recht schnell durchkamen. Es ist aber schon ein beängstigendes Gefühl wenn man um sich herum nichts mehr sieht ausser Wasser (und Nebel). Der Wellengang war beträchtlich, so daß ich Annette in ihrem Boot, wenn sie in einem Wellental war, überhaupt nicht sehen konnte. Nachdem uns dann die ersten Motorboote im Fjordeingang überholt haben, wussten wir, dass wir auf dem richtigen Weg waren. Die Fjordeinfahrt ist relativ schmal und links und rechts brandet das Meer. Die Wellen werden von jeder Seite reflektiert und erzeugen eine starke Dünung die nicht ganz einfach zu paddeln war. Erst als wir weiter in den Fjord hineinkamen, wurde das Wasser langsam ruhiger.

Beim Aussteigen in Tasiilaq schaffe ich es, fast doch noch ein Vollbad zu nehmen. Nur durch Annettes schnelles Eingreifen kann schlimmeres verhindert werden. Nach dem Ausladen und dem Aufbau des Zeltes, machen wir uns mit den wichtigsten Utensilien auf den Weg den Berg hinauf Richtung Rotes Haus. Wir sind wieder bei der gleichen Familie untergebracht, wie am Anfang.

Die von Robert vorhergesagte Wetterverschlechterung liess noch einige Tage auf sich warten, aber als sie dann mit Regen und Sturm kam, waren wir sehr froh nicht mehr mit dem Kajak auf dem Wasser zu sein.

Robbe im Wasser und auf dem Teller

Die letzten Tage haben wir dann nicht nur das Frühstück, sondern auch das Abendessen im Roten Haus eingenommen.

Also ich kenne kein Hotel irgendwo in der Welt, das es mit dem Frühstück im Roten Haus aufnehmen könnte. Grundlage des Abendessens ist natürlich das grönländische Nahrungsangebot das der belgische Koch exzellent zubereitet. So gab es z. B. auch Robbe und Wal. Das (in Meerwasser gekochte) Robbenfleisch ist sehr dunkel und hat einen sehr intensiven Geschmack. Robbenfleisch ist nach wie vor ein sehr wichtiger Teil der Ernährung der Inuit. Im Hafen liegen mehrere tote Robben im Wasser als natürlichem Kühlschrank bis sie herausgenommen werden und in den Kochtopf wandern.

In den letzten Tagen mussten wir dann noch unsere Boote auseinandernehmen und verpacken. Sie sollten, wie auf dem Hinweg, den Rückweg per Post antreten. Dieses Mal passte alles in vier Pakete. Da wir die Pakete dieses Mal auf dem Seeweg verschickten, mussten wir auch die Grenze von 20 kg nicht einhalten. Etwa sechs Wochen nach unserer Heimkehr kamen die Pakete dann Im Laufe einer Woche zu Hause an.

Auch unser Aufenthalt näherte sich seinem Ende. Bei unserer Ankunft hatte uns Robert gefragt, ob wir schon einmal auf Grönland gewesen seien. Wir verneinten. Robert meinte daraufhin, es sei sicherlich nicht unser letzter Besuch hier in Grönland. Mittlerweile sind sowohl Annette als auch ich der Meinung, das dies zwar unser erster, aber sicher nicht unser letzter Besuch in (Ost)-Grönland war.


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© Annette Baur und Reinhold Strecker , April 2005