What a wonderful world



Maiglöckchen, Maikäfer und Sandstrände

Lettland und der Gauja-Nationalpark


Lettland war für uns der letzte baltische Staat den es zu entdecken gab. Von Finnland aus waren wir bereits in Estland, vor 2 Jahren war Litauen dran und nun ging es nach Lettland.

Für die ersten Nächte hatten wir ein Zimmer im Tiger Hostel in Riga gebucht. Eine schöne, freundliche Bleibe, allerdings auch ein Haus, das bei den russischen Besuchern der Stadt sehr beliebt  ist. Unser Sohn  ist erst seit einem Jahr in Deutschland und so mussten wir hoffen, daß er mit der Dauerpräsenz seiner Muttersprache zurecht kommen würde. Letztendlich kam er erstaunlich gut damit zurecht.

Das Katzenhaus in Riga                                                    Jugendstil in Riga

Den ersten Tag verbrachten wir damit, den Rigaer Jugendstil zu erkunden. Am zweiten Tag ging es auf den Spuren des Mittelalters (oder was davon noch übrig ist) in die Altstadt. Riga ist gegenüber seinen baltischen Konkurrenten eine seltsam unhomogene Stadt. Manchmal steht in einer Häuserzeile ein wilder Ritt durch die Jahrhunderte und Baustile. Zum Ausgleich für den, für ein Kind sehr anstrengenden Tag, gab es abends eine lange Fahrt mit dem Tretboot, wahrscheinlich dachte der Verleiher schon er würde sein Boot nie wieder zurückbekommen. Am nächsten Morgen erledigtenwir die Formalitäten mit dem Leihboot. Den Nachmittag verbrachten wir in der Rigaer Gartenstadt Metsapils.

Gartenstadt                                            Metsapils

Nach ein paar Tagen in der Stadt, wollten wir raus in die Natur. Mit dem Zug ging es von Riga nach Valmiera. Dort angekommen gefiel uns der Campingplatz so gut, das wir spontan beschlossen einen Tag Pause einzulegen und erst am übernächsten Tag loszupladdeln. Vor dem Abendessen gab es dann eine Überraschung der unangenehmen Art - obwohl Reinhold zu Hause den Benzinkocher überprüft hatte, machte dieser keine Anstalten zu funtionieren. Welch ein Glück das Serjoscha auf einem großen Lagerfeuer bestanden hatte, das nun auch zur Zubereitung des Abendessens herhalten musste.

Am Lagerfeuer                                        Am Lagerfeuer

Vor dem Abfahrt musste also noch ein Ersatzkocher besorgt werden, aber dann konnte es endlich losgehen. Hinter ein paar künstlichen Stromschnellen setzte uns der Kanuverleiher am Wasser ab. Gemächlich ging es flussabwärts, rasch verließen wir bebautes Gebiet und waren bald im Gauja Nationalpark. Weisse Sandsteinfelsen wechselten sich mit flachen Ufern ab.

Maikäfer                                    Kind in der Gauja

Der Fluß fließt so gemächlich, das uns Arbeit nicht erspart blieb. Den uns empfohlenen Campingplatz konnten wir nicht finden, dort wo wir ihn vermuteten stand ein "Campen verboten" Schild. Der erste Übernachtungsplatz war schon von einer Gruppe besetzt, die reichlich Alkohol in ihren Booten hatte und es gab jede Menge Mücken. Unser Kleiner genoss dafür den Sandstrand in vollen Zügen. Am Abend haben wir ihm Maikäfer gezeigt und am nächsten Tag betätigte er sich als Maikäfer-Doktor. Wir retteten sie mit dem Paddel von der Wasseroberfläche und Serjoscha ließ sie auf einem Stab krabbeln, bis ihre Flügel wieder trocken waren und sie davonflogen. Ein schöner ruhiger Paddeltag. Wir schafften es bis Cesis und endlich konnten wir Sonnenmilch und Eis besorgen. Auch den nächsten Tag  verbrachten wir auf dem Fluss, mit Pausen an Sandstränden vorbeiziehenden Steilufern und Maikäfern auf dem Wasser. Dieses Mal übernachteten wir in Ligatne. Kurz vor dem Abendessen ging es Reinhold immer schlechter. Er hatte sich wohl eine Infektion durch das Wasser zugezogen. Die Wasserqualität scheint doch nicht überall so gut zu sein ...

Auf der Gauja                                Im Boot

Am nächsten Tag wurde das Wetter schlechter und Reinholds Zustand nicht besser. Also beschlossen wir, Ligatne zu erkunden. Das war allerdings, sieht man von der Busfahrt ab, in einer Viertelstunde erledigt. Aber im Wald hinter Ligatne gibt es trotzdem einiges zu sehen. Als sich Reinholds Zustand am dritten Tag noch immer nicht gebessert hatte, beschlossen wir einen Arzt aufzusuchen. Nach einem Besuch im Krankenhaus ging es dann wieder bergauf. Abends speisten wir dann schwer und landestypisch im besten Hotel am Platz. Das Wetter wollte nicht besser werden, deshalb  nahmen wir den Bus zurück nach Riga. Das Highlight unseres letzten Tages war dann ein Ausflug nach Jurmala. Schade das uns dafür nicht ein wenig mehr Zeit blieb. Aber wir kommen wieder ! 

  Jurmala                                Im Sand

 

 

 


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© Annette Baur und Reinhold Strecker , Juli 2009