What a wonderful world



Und es gibt sie doch... Nordlicht, Nerze und Ringelrobben

Kanutour im Linnansaari - und Kolovesi Nationalpark


Der Anfang der Kanutour glich einer Orientierungsfahrt. Zuerst hatten wir uns für die falsche Richtung entschieden und als die Richtung dann stimmte, hatten wir Mühe die vielen Inseln zu unterscheiden und sind nach Norden abgedriftet. Irgendwann haben wir doch noch den Übernachtungsplatz auf der Insel Linnansaari gefunden. Bei der Inselumrundung am nächsten Tag haben wir entdeckt, das es dort frischgeräucherte, noch warme Muikkos gibt - damit konnte unser Essensvorrat erstmal noch warten.

Auch der nächste Tag brachte uns weit von unserem Kurs ab. Doch von nun an hielten wir uns streng an unser GPS und von da an ging es richtig gut voran. Wieder einmal haben wir auf einer Insel irgendwo zwischen Linnansaari- und Kolovesi- Nationalpark übernachtet. Kurz vor dem Anlanden habe ich einen Otter gesehen, beim Zeltaufbau hat uns ein Schwarzspecht beobachtet und nach dem Abendessen kam ein Nerz vorbei und hat nachgesehen ob etwas für ihn übrig geblieben ist (leider nicht - er war zu spät dran).

Nach dem nächsten kräftezehrenden Paddeltag haben wir im christlichen Erholungszentrum Saynamo übernachtet.

Am Rande des Campingplatzes wohnen ein paar Jungs in ihren Wohnwagen die ganz gut in einen Aki Kaurismäki Film passen würden. Und beim abendlichen Grillen haben unsere finnischen Nachbarn selbstverständlich ihren Alkoholvorrat mit uns geteilt (und das bei diesen Preisen ! ).

Im südlichen Teil des Kolovesi Nationalparks war die Paddeltour ein richtiges Abenteuer. Ich hätte nicht viel darauf verwettet, dass hinter dem Schilfgürtel tatsächlich ein fahrbarer Durchlass ist, aber wir haben es geschafft. Dahinter kam ein Seeabschnitt mit unglaublich vielen Biberburgen. Nach ihrer Tendenz zu grossen Wohnungen muss es sich um eine Kolonie ausgewanderter schwäbischer Biber handeln (Häuslesbauer). Es war heller Nachmittag und niemand war zu sehen - schade.

Ein paar Kilometer weiter haben wir, wie andere vor uns auch, versucht die Felszeichnungen von Ukonvuori zu finden. Es gab einen Lageplan und einen ausgeschilderten Weg, der irgendwann einfach in den Heidelbeeren endete. Keine Felszeichnungen weit und breit, aber ein ziemlich guter Platz um sich den Bauch vollzuschlagen. Kurz nach dem Ablegen entschädigte uns eine Ringelrobbe für die nicht gefundenen Felszeichnungen. Munter plantschte das Tier vor uns und tauchte dann wie ein Wal ab. So schnell natürlich, das an Fotografieren nicht zu denken war.

Am Ende hätten wir fast die Einfahrt zum Kanal von Oravi verpasst. Wir waren so auf die Brücke über den Kanal fixiert, doch die sieht man von der Seeseite aus gar nicht. Unsere Rückkehr haben wir dann in Oravi gefeiert. Im Schuppen am Hafen trifft dort der tangotanzende Tankwart auf die Frau aus dem örtlichen Supermarkt .

Die nächste Nacht haben wir in Savonlinna verbracht. Ein paar späte Tassen Kaffee liessen uns nicht einschlafen. Reinhold beschloss in dieser Nacht noch an den See zu gehen, keine zehn Minuten später war er wieder da und hat micht überredet mit ans Ufer zu kommen. Über den Himmel zogen sich grüne Bänder und Vorhänge, bewegten sich, dehnten sich aus - Nordlicht im heissen August.

 

 

 


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© Annette Baur und Reinhold Strecker , Juli 2003